Geologische Wanderung – den Geheimnissen des Wartbergs auf der Spur!

Mit festem Schuhwerk und ausreichender Verpflegung im Gepäck, traf man sich am 07.09.2019 gegen 10:00 Uhr auf dem  Wanderparkplatz „Gericht“. Der Heimatverein Seebach e. V. hatte dazu eingeladen, gemeinsam mit Diplom-Geologen Stephan Brauner und Rainer Fohlert, den Wartberg zu erkunden und mehr über Bergbau sowie Geologie zu erfahren. Die beachtliche Anzahl an Teilnehmern zeigte, dass selbst im digitalen Zeitalter der Wunsch nach greifbarer Natur, Geschichte und Gemeinschaft besteht.

So entschied man sich bewusst für diese geologische Wanderung und kam Schritt für Schritt den Geheimnissen des Wartbergs immer näher. Es dauerte nicht lange, bis man bereits das erste Mal stoppte. Denn kaum der Wartbergstraße entlang gewandert, konnte man hier die ersten geologischen Besonderheiten am Fuße des Berges bestaunen. Anschließend ging es für alle steil bergauf. Doch von interessanten Gesprächen abgelenkt, hat man ganz nebenbei auch den Anstieg  gut gemeistert. Ob Bergbausprung oder Klingelloch, als die Teilnehmer diese teilweise wieder freigelegten Schächte entdeckten, war die Vergangenheit plötzlich sehr präsent. So hoffte man auch damals schon auf das große Glück und darauf in der Tiefe auf große Kupfererzvorkommen zu stoßen. Doch die Realität war eine andere, denn die gewonnenen Mengen und die damit tatsächlich erzielten Erträge waren eher gering.

Doch nicht nur Höhlen und Schächte gab es zu sehen. So zeigte Herr Brauner stolz Versteinerungen von Meerestieren aus der Zeit des Zechsteinmeeres, die noch heute an den Hängen des Wartbergs zu finden sind. Wie leicht man optisch getäuscht werden kann, das erlebte die Gruppe live. Denn stellte sich heraus, dass der eigentlich für größer wahrgenommene, aber als Kleiner benannte Wartberg in Wirklichkeit der kleinere von beiden ist. Der scheinbare Widerspruch löst sich auf, geht man davon aus, dass für die Benennung die flächenmäßige Ausdehnung der beiden Teilberge die Grundlage war. Diese Erkenntnis war ebenso faszinierend, wie die Tatsache, dass der Wartberg insgesamt 19 Höhlen versteckt.  Die meisten leider nur klein und unbedeutend. Das bekannte Backofenloch ist eine der bedeutenderen Höhlen, die am Tag der Wanderung besucht wurde.  Verblüfft von der dort lebenden Spinnen-, Falter- und Fliegenart, ging es schließlich zum Aussichtspunkt Sommerkopf. Dort angekommen konnte man ganz in der Ferne sogar den Ettersberg bei Weimar sehen und die einzigartige Atmosphäre genießen. Später ging es dann langsam zum Ausgangspunkt zurück. Herzlichen Dank an den Heimatverein Seebach e.V., der diesen so interessanten und lehrreichen Tag ermöglicht hat.