Gemeinsam einen Blick in die Zukunft geworfen – zur Zukunftstour in Seebach

Am Samstag, den 11.07.2020, fand zum Auftakt der Bürgerbefragung für das neue Stadtentwicklungskonzept oberes Erbstromtal eine geführte Zukunftstour durch Seebach mit dem ehrenamtlichen Bürgermeister Gerrit Häcker und Matti Drechsel, Planer vom Büro UmbauStadt statt.

Stationen der Tour waren die ehemalige Uhrenfabrik „Eurochron“, das Neubaugebiet am Stein, das Industriegebiet rund um Deckel Maho sowie der Jugendclub „Red Cube“ am Sportplatz. Bei hervorragendem Wetter fanden sich ca. 50 große und kleine, jüngere und ältere Menschen aus Seebach ein, um an der 3,5-stündigen Tour teilzunehmen.

 

„Überrascht hat mich die wirklich positive Einstellung der Seebacherinnen und Seebacher zu ihrem Ort. Trotz des kürzlichen Brandes im Eurochron und der Probleme, die hier natürlich genauso wie in anderen Orten im ländlichen Raum Thüringens zu bewältigen sind, waren die BesucherInnen der Zukunftstour in Seebach von Grund auf positiv und hoffnungsfroh eingestellt.

Ich hatte im Vorhinein auch vermutet, dass sich einige vielleicht an den dominanten Industriebauten oder den vielen Geschossbauten aus DDR-Zeiten stören würden. Aber mit denen scheinen die Seebacherinnen und Seebacher ihren Frieden gemacht zu haben. Dass Landschaft, Natur und Industrie in Seebach eine Einheit bilden, scheint auch für die Menschen zu funktionieren.“

So Matti Drechsel, Planer vom Büro UmbauStadt in Weimar

 

Im Laufe des Sommers sind die SeebacherInnen nun aufgefordert, eigenständig auf Tour durch das Erbstromtal zu gehen und Ihre Meinungen und Ideen in das Konzept einfließen zu lassen. Hierfür stehen noch bis Ende August die farbenfrohen Briefkästen mit Fragebögen in Seebach, Ruhla und den Ortsteilen Thal und Kittelsthal zur Verfügung, sowie die eigens dafür eingerichtete Emailadresse des Stadtplanungsbüros erbstromtal@umbaustadt.de

 

Das neue „integrierte Stadtentwicklungskonzept“

Im Januar 2020 hat die Arbeit an einem neuen „Integrierten Stadtentwicklungskonzept“ für das obere Erbstromtal begonnen. Die Planer vom Büro UmbauStadt haben sich gemeinsam mit den Bürgermeistern von Seebach und Ruhla sowie den Ortsteilbürgermeistern und der Verwaltung das Ziel gesetzt, neue Leitlinien für die Entwicklung der Region in den kommenden 10 Jahren zu erarbeiten.

Das Wort „integriert“ bedeutet dabei einerseits, dass alle wichtigen Bereiche, die das Leben in der Region ausmachen beleuchtet werden sollen. Zu den Themen der Stadtentwicklung gehören neben dem Stadtbild und der Bausubstanz daher beispielsweise auch Familie, Wohnen, Mobilität, Wirtschaft und Tourismus, Bildung, Kultur und Freizeit, Landschaft und Grünräume sowie Klimaschutz und Energieversorgung. Andererseits bedeutet „integriert“ aber vor allem, dass möglichst viele Menschen der Region ihr Wissen um das Leben vor Ort und ihre Ideen für die Zukunft ihrer Region in das Konzept einbringen. Denn nur so können maßgeschneiderte Lösungen für die Zukunft des Erbstromtales entstehen, die auch noch in der Umsetzungsphase von der Bevölkerung vor Ort mitgetragen werden.

 

Die Zukunftstouren für das Erbstromtal

Aus dieser Idee heraus sind die Zukunftstouren im Erbstromtal entstanden. Für die Orte Seebach, Ruhla, Thal und Kittelsthal wurden individuelle Routen ausgearbeitet, die seit 04.07. bis zum Ende der Sommerferien eigenständig abgelaufen werden können.

Jede Route führt an besonderen Orten der Stadt oder Gemeinde vorbei, die für die Zukunft wichtige Rollen tragen. Mit einem Spaziergang sollen die Bürgerinnen und Bürger ihre Region aus einem anderen Blickwinkel betrachten und an den angebrachten Briefkästen in Fragebögen Ihre Meinung und Ideen für die Zukunftsentwicklung mitteilen.

 

Presseberichte

Thüringer Allgemeine Zeitung | 13.07.2020 | Ambitionierte Lösungen für große Probleme in Seebach

Thüringer Allgemeine Zeitung | 12.07.2020 | Bessere Vermarktung von Ruhlas Leerständen

Thüringer Allgemeine Zeitung | 06.07.2020 | Bürger und Planer besichtigen Thal

Thüringer Allgemeine Zeitung | 05.07.2020 | Der Weg entsteht im Erbstromtal buchstäblich im Gehen